От Владимир Штоль
К Владимир Штоль
Дата 04.12.2006 11:26:17
Рубрики Современность;

Re: Для заинтересованных,...

Ещё одно "немецкое" мнение.
Подарки на рождество должен приностить Christkind(дословно:Христос-Ребёнок. Незнаю как и перевести),
потому что Мартин Лютер не хотел иметь святых, не в вероучение, ни в обычае. Ну и переложил Мартин Лютер день дарения подарков на Рождество. Так что здесь много мнений, и Сола-дед-мороз ещё одна веха в изменении обычаев.

http://www.salzburg.com/sn/archiv_artikel.php?xm=584684&res=0

Die Sache mit dem Christkind


09.12.2003






BARBARA MORAWEC

Ich glaube an das Christkind. Und an den Nikolo. Und an den Weihnachtsmann, an Hexen und ein bisschen an Dämonen", verkündete die Tochter des Hauses unlängst. "Ja und auch noch an den Osterhasen", spöttelte ihr großer Bruder, der sich deswegen einen warnenden Blick der Mutter einhandelte. "Aber warum", so forschte des kleine Mädchen unbeirrt weiter, "warum ist das Christkind ein Kind, das aussieht wie ein Mäderl, wo doch das Jesuskind ein Bub war?" Ja genau, pflichtete ihr der Bruder bei, wo doch überhaupt Jesus schon ein Mann gewesen sei, als man ihn am Kreuz festgemacht hat. "Ans Kreuz genagelt", verbesserte die Mutter automatisch, kam aber nun selbst ins Grübeln - und griff zum Lexikon.

Angefangen hat alles mit dem Nikolaus. Der hat keine rote Pudelmütze mit wei-ßem Fellranderl auf, wie sein Kumpel und Dauergrinser Santa Claus (alias Weihnachtsmann), sondern eine steife Bischofsmütze. Denn das war er ja schließlich auch: Bischof von Myra; mit einem Bischofsstab in der Hand und sonst auch eher streng. Und der füllte im 16. Jahrhundert Anfang Dezember den katholischen Kindern ihre Schuhe und Socken mit Leckereien. Für faule Kinder gab's was hinter die Ohren. Und zwar höchstpersönlich vom Krampus, auch Knecht Ruprecht genannt.

Im 19. Jahrhundert wurde aus dem Nikolaus ein Weihnachtsmann. Warum genau, weiß man nicht. Möglicherweise wegen des Details mit den Ohren. Die rote Wäsche stammt jedenfalls vom bischöflichen Ornat, die grobe Gestalt von seinem Knecht. Heute hat der Weihnachtsmann ein paar Kilo mehr auf den Rippen, wohnt am Nordpol und macht Werbung für Coca-Cola.

Das mit dem Christkind war indirekt eine Idee vom Martin Luther. Der war ein evangelischer Reformer und wollte keine Heiligen. Nicht einmal einen, der Kinder beschenkt. Also verlegte Luther 1535 die Bescherung auf Weihnachten. Und die Gaben brachte, naja, der "heilige Christ", so hieß es ein bisschen hölzern.

Diese gestaltlose Figur war nichts für die Kinder, die an einen handfesten Heiligen, wie den Nikolaus, gewohnt waren. Also erzählten die Großen den Kleinen alsbald vom Christkind. Das ist nicht der neugeborene Säugling, um den sich alles zu Weihnachten dreht, sondern ein Kind aus der Schar der engelhaften, weißgekleideten Mädchen mit offenen und selbstverständlich blonden Haaren, die Joseph und Maria samt Baby in vielen Krippendarstellungen begleiten.

"Die Geschenke bringt ein Mädchen", stöhnte der Knabe niedergeschmettert. "Was verstehen die schon von ferngesteuerten Autos?"